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24 Juli 09 - 09:52

JA zum „Sabbatical“ – darf nicht nur UTOPIA Schule (4) sein.

Die von Frau BM Schmied und Herrn BM Hahn anvisierte Reform der Ausbildung von Tätigen in „Pädagogischen Berufen“ – für mich an Pädagogischen Universitäten – kann einem neuen Paradigma folgen: Bachelor, Master UND „Sabbatical“ im Sinne des „Berufsbegleitenden Lernens“ (lifelong learning der EU).

Dieses „Sabbatical“, 50% der Zeit für strategisch neue bildungspolitische Vorhaben (z.B. Schulentwicklung, Individualisierung, Standards,…) – also PFLICHT, 50% der Zeit für individuelle Kompetenzerweiterung (z.B. Arbeit an eigenen Stärken wie Kreativität, Sprache, Kommunikationsfähigkeit,…) - also KÜR, führen zu einer neuen Qualität des Lehrens und Lernens und damit zu einem glaubhaft verbesserten Unterricht. „Sabbatical“ als Reflexion der Berufserfahrung.

Und die Finanzierung für so ein „Sabbatical“?
1. Konzentration der derzeit unsystematischen (nicht auf Bildungsbedarfsanalyse basieren-der) Lehrerfortbildungsmittel hin zu qualitativ hochwertiger und wissensbasierter Weiterbildung (temporäre, im „Sabbatical“ verpflichtende Rückkehr an die Ausbildungsinstitution) – kein Mehraufwand bei einem Rhythmus von 7 Jahren.
2. Anstellung von Junglehrer/innen für den Zeitraum des „Sabbatical“ (statt teurer Vertretungsstunden); Nebeneffekt: gute Altersdurchmischung auf lange Sicht gesehen.
3. Wie lange soll so ein „Sabbatical“ dauern? 3 Monate: Ein/e Junglehrer/in kann innerhalb eines Schuljahres 3 „Sabbatical“ vertreten und hat damit drei Lernchancen (Job-Rotation) eine weitere Gewinnzone für das Bildungswesen.

Paul Kral, bis 2007 Direktor des Pädagogischen Instituts der Stadt Wien, heute Geschäftsführer Know.learn& lead


07 März 09 - 17:50Speed kills!

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) gab am 25.2.2009 überraschend bekannt, dass die Bundesregierung u. a. zur "Aufrechterhaltung des Schulbetriebes" eine Erhöhung der Lehrverpflichtung aller Lehrer/innen ab dem kommenden Schuljahr um 2 Stunden beschlossen habe. Nun schlägt sie die Einführung von "All-in-Verträge" für Lehrer vor. Demnach würde nicht mehr nach den geleisteten Stunden bezahlt. In der Tageszeitung "Österreich" (Sonntag-Ausgabe) sagte sie: "Ich will das überaus komplexe Dienst- und Besoldungsrecht, wo vieles in Stunden, in Zulagen und Prüfungstaxen gedacht wird, ändern."

comment: Nach mehr als einer Woche heftigster Auseinandersetzungen erreicht die Diskussion jenen Punkt, der tatsächliche einer intensiven und umfassenden Erörterung bedarf. Die Tätigkeit der Lehrer im österreichischen Schulsystem bedarf eines rundum erneuerten Dienstrechts! Soweit so klar! Nun stellen sich aber 2 Fragen: Wieso fehlt es noch immer an einem konkret ausgearbeiteten Vorschlag? Das Thema liegt ja spätestens seit der Ausarbeitung eines neuen Dienstrechts für Landeslehrer (das war 2001/2002) - also schon zu Gehrers Zeiten - auf dem Tisch. Wer schläft da im zuständigen Ministerium oder belässt die Vorschläge (zu wessen Vorteil?) in der Schublade? Wie soll unter dem enormen Zeitdruck der aktuellen Budgeterstellung bzw. der erforderlichen Budget-Begleitgesetze eine der komplexen Materie gerecht werdende Lösung zustande kommen. „Speed kills!" meine der damalige ÖVP-General Andreas Khol unbeabsichtigt mehrdeutig zu Beginn der Schwarz-Blauen Koalitions-Ära. Wie Recht er hat! Der aktuelle Zeitdruck killt mit großer Sicherheit jeden vernünftigen Vorschlag!

06 März 09 - 17:56Ein Lob der Eitelkeit!

Kritik übte Gusenbauer an den Landeshauptleuten, deren „Verhinderungsmacht ist größer als die Gestaltungsmacht", so „Altkanzler" Alfred Gusenbauer bei einem Referat im Liberalen Klub.Erfahren müssen habe er das bei der Verwaltungsreform - so sei sein Vorschlag, die Bildungskompetenz den Ländern zu übertragen, an einem der Landeshauptmänner gescheitert. Anscheinend aus Eitelkeit: Dieser habe sich daran gestört, dass der Bund künftig Bildungsstandards in seinem Land überprüfe, erzählt Gusenbauer." (Zitat, Die Presse, 5.3.09)
comment: Eine interessante Story, die Einblick gibt über die Art und Weise, wie in Österreich weitreichende bildungspolitische Entscheidungen getroffen werden. Eine innerparteiliche Diskussion über die Konsequenzen einer Verländerung gab es nicht, schon gar nicht unter Beiziehung von Experten. Gescheitert ist das ganze Projekt an einem eitlen Landeshauptmann, der offenbar das Vorhaben überhaupt missverstanden hat. Wie nämlich die Kontrolle des Bundes beim Verländerungsprojekt „Schule" ausgesehen hätte, das war nach unserem Wissensstand nie wirklich klar.

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